Nach mehrjährigen Verhandlungen zwischen den Gesundheitsakteuren beiderseits der Grenze wurde die Kooperationsvereinbarung „MOSAR" betreffend den grenzüberschreitenden Zugang zu Gesundheitsleistungen am 12.06.2019 im Kongresszentrum Burghof in Forbach unterzeichnet. Zu den Unterzeichnern gehören Vertreter der Behörden der Gesundheitsplanung (ARS Grand Est, saarländisches Gesundheitsministerium), der Gesundheitsversorgung (CNAM, AOK, vdek, BKK, KBS, IKK, SVLFG), der Leistungserbringer (CHIC UNISANTE+, CH de Sarreguemines, Hôpital de Freyming-Merlebach, Klinikum Saarbrücken, SHG-Kliniken Völklingen) sowie der EVTZ Eurodistrict SaarMoselle.
Ziel dieser Vereinbarung ist es,
"die medizinische Zusammenarbeit zwischen den grenznahen Krankenhäusern, sowohl auf Ebene der Patientenmobilität als auch auf Ebene des Fachkräfteaustauschs, zu fördern und den Bewohnern des betreffenden Grenzraums dadurch einen Zugang zu einer wohnortnahen und qualitativ guten spezifischen und bedarfsgerechten Versorgung zu ermöglichen."
Die Vereinbarung trat am 01.07.2019 in Kraft. Sie erstreckt sich auf die Gemeinden des Krankenhausverbunds GHT 9 (Moselle-Est), den Regionalverband Saarbrücken und die beiden Gemeinden des Saarpfalz-Kreises Gersheim und Mandelbachtal.
Derzeit sieht die Vereinbarung eine Testphase von drei Jahren vor, während derer Patient*innen in bestimmten Fällen, wie bei einem akuten Herzinfarkt, bei neurochirurgischen Notfällen oder Polytraumata, Behandlungsleistungen erhalten können.
Nach einer Phase der Bewertung seiner Umsetzung könnte das Instrument weitergeführt und je nach festgestelltem Bedarf an Gesundheitsleistungen auf weitere medizinische Fachgebiete ausgedehnt werden.
Der Eurodistrict SaarMoselle ist gemeinsam mit der ARS und dem saarländischen Gesundheitsministerium Mitglied des Sekretariats des grenzüberschreitenden Begleitausschusses der Vereinbarung. Der Eurodistrict ist mit der Organisation und der Koordination der Sitzungen betraut. Eine Auftaktsitzung des Ausschusses fand am 21.11.2019 im Großen Saal des Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie des Saarlandes statt. An dieser nahmen die Vertreter der Unterzeichner sowie des Krankenhauses CHR Metz-Thionville als Partnereinrichtung teil.