Gesundheitstag SaarMoselle: Bedarfsermittlung und neue Perspektiven für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Gesundheitswesen
Am 22. September fand im Rahmen des Projekts "
GeKo SaarMoselle - Strukturierung der Gesundheitskooperation auf dem Gebiet SaarMoselle" der Gesundheitstag SaarMoselle statt. Ziel war es, eine erste
Zwischenbilanz des Projekts zu ziehen, den
Gesundheitsbedarf in der Region zu ermitteln und
neue Perspektiven für die grenzüberschreitende Gesundheitskooperation zu skizzieren.
Zu Beginn der Veranstaltung wurden Akteure für ihr herausragendes Engagement im Kampf gegen die Corona-Pandemie geehrt, und zwar:
- Der SDIS 57, vertreten durch Herrn Gaston ADIER, Bürgermeister von Carling und stellvertretender Vorsitzender des SDIS 57-Verwaltungsrats
- Die Feuerwehr Saarbrücken, vertreten durch Herrn Holger NEUBERT, Leiter des Rettungsdienstes der Berufsfeuerwehr Saarbrücken
- Dr. Christian BRAUN, Direktor des Klinikums Saarbrücken
- Dr. Stefan WATREMEZ, Kardiologe an den SHG-Kliniken Völklingen
- Frau Isabelle PRIANON, ehemalige Direktorin des Eurodistricts SaarMoselle.
von links nach rechts: Peter Gillo Sébastien Girard, Uwe Conradt, Dr. Stefan Watremez, Dr. Christian Braun, Holger Neubert, Gaston Adier, Marc Zingraff, Gilbert Schuh
Am Nachmittag wurde ein Workshop organisiert, um die Gesundheitsbedürfnisse der lokalen Mandatsträger in der Region zu ermitteln. Die folgenden Themen haben sich als vorrangig herausgestellt:
- Medizinische Unterversorgung in der Region: Mangel an Allgemeinmedizinern und Fachärzten (zahlreiche Pensionierungen, mangelnde Attraktivität für die Niederlassung von jungen Ärzten)
- Zugang zur grenzüberschreitenden Versorgung: Mangelnde Informationen über die Möglichkeiten grenzüberschreitender Versorgungswege, administrative Schwierigkeiten beim Zugang zu dieser Versorgung
- Wachsende Gesundheitsbedürfnisse: Überalterung der Bevölkerung in Ost-Moselle, mit vielen Grenzgängern im Ruhestand, die keinen Anspruch mehr auf eine deutsche Krankenversicherung haben
- Verbesserung der Zusammenarbeit im Gesundheitswesen: Der Bedarf an lokalen Statistiken als Orientierungshilfe für die grenzüberschreitende Gesundheitspolitik, Verbesserung des deutsch-französischen Rahmenabkommens, Zugänglichkeit der Versorgung für ALLE Patienten (nicht nur für Krankenhauspatienten)
Im Anschluss an diesen Workshop, verglichen
- Frau BACHMANN, Gesundheitsministerin des Saarlandes,
- Herr Dr. ÖZBEK, Leiter der Kardiologie an der SHG Völklingen, Bundesverdienstkreuz für seine Verdienste und sein Engagement während der Pandemie,
- Herr GILLO, Präsident des Regionalverband Saarbrücken und Vizepräsident des Eurodistrict SaarMoselle,
- Herr Dr. BRAUN, Präsident der Saarländischen Krankenhausgesellschaft,
- Frau GRÄBER und Herr MULLER, Generalsekretäre des deutsch-französischen
Ausschusses für grenzüberschreitende Zusammenarbeit,
die Bedürfnisse des Gebiets mit den Möglichkeiten, die der Aachener Vertrag eröffnete.
von links nach rechts: Annette Gerlach, Monika Bachmann, Dr. Cem Özbek, Peter Gillo, Dr. Christian Braun, Cathrin Gräber, Vincent Muller
Aus dieser Diskussion gingen die folgenden Ideen hervor :
- Notwendigkeit einer Dachstruktur: Zentralisierung von Informationen und Koordinierung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich im Eurodistrict-Gebiet.
- Ein Korridor für die grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung: Versuchsweise Einrichtung eines 30 km langen Korridors beiderseits der Grenze, in dem die Einwohner*innen eine doppelte deutsch-französische Krankenversicherung in Anspruch nehmen können, um den Zugang zur Gesundheitsversorgung ohne Grenzen zu erleichtern.
- Institutionelle Unterstützung: Der Deutsch-Französische Ausschuss für grenzüberschreitende Zusammenarbeit steht dem Eurodistrict zur Verfügung, um die nationalen Regierungen auf alle Hindernisse aufmerksam zu machen, die die Zusammenarbeit im Gesundheitswesen behindern.
- Eine Einladung: Die saarländische Gesundheitsministerin schlägt vor, alle Krankenkassen beiderseits der Grenze einzuladen, um die Probleme der bisherigen Zusammenarbeit zu klären und gemeinsame Perspektiven zu erarbeiten.
Damit eröffnen sich große Perspektiven für die Gesundheitskooperation im Raum SaarMoselle, und wir werden Sie regelmäßig über die konkreten Ergebnisse auf dem Laufenden halten!